Ein faszinierendes Konzept von Kommunikation entwirft David Bohm. Ziel des „Dialogs“, wie er ihn versteht, ist, in einer Art gemeinsamem Denken, „die eigenen Meinungen in der Schwebe zu halten“[1]. „Alle betrachten gemeinsam alle Standpunkte“[2] und versuchen diese nicht zu bewerten, um dadurch wirklich zu lernen und zu neuen Einsichten kommen zu können.
Bohm grenzt sich damit ab von einem fragmentierenden Denken und seinem Kommunikationsmuster, der Diskussion (discutere (lat.) = zerteilen). Denn bei dieser geht es letztlich nur um einen Kampf vorgefasster Meinungen und darum, welche am Ende gewinnt oder verliert. Damit geht aber die nach Bohm entscheidende „Fähigkeit zur Partizipation in der Kommunikation“[3], das Bewusstsein der Zugehörigkeit zu einem grösseren Ganzen, verloren.