Archiv für den Monat Februar 2022

Nur Geschichten…

Die biblische Schöpfungserzählung macht uns ein Deutungsangebot über die grundsätzlichen Gegebenheiten unseres Seins. Sie erzählt eine Geschichte in der Vergangenheit, um die Zukunft zu prägen.

Da wird von Gott aus dem «Erdboden», hebräisch «Adamah», «Adam», als der «Erdling» geschaffen. Adam steht für die Menschheit als Ganzes. Die Menschheit ist gemacht aus dem Stoff des Gartens, der sie gleichzeitig umgibt und ihr Heimat gibt. Sie erhält den Auftrag diesen Weltgarten zu «bearbeiten» und zu «beaufsichtigen» (Ü: Bibel in gerechter Sprache). So soll ein langfristiges Miteinander ermöglicht werden. Der biblische Gründungsmythos verortet uns Menschen als Teil der Natur, mit besonderer Begabung und darum besonderer Verantwortung im (Lebens-)Raum und durch die Zeit. Eine Geschichte, die erzählt wie die Welt sein könnte.

Das Bild, das ich mir von Welt und Mensch mache, die Geschichten, die ich mir über sie erzähle, prägen meinen Blick darauf. Meine Sichtweise wird auch mein Handeln und Nicht-Handeln und damit die Welt, die ich mitgestalte, bestimmen.

Wir können uns sollen uns entscheiden, was für Geschichten wir uns heute gegenseitig erzählen. Von welchen Geschichten wollen wir unsere Welt prägen und gestalten lassen? Welche Geschichten können uns heute Orientierung für eine lebenswerte Menschheitszukunft geben? Und: Was wünschen Sie sich für eine Geschichte, die künftige Generationen über uns erzählen werden?