Wahrheit kann sich nur zeigen. Sie ist einsichtig, oder sie ist nicht. Wer Wahrheit mit Autorität begründen muss, gesteht indirekt ein, dass sie nicht aus sich selber überzeugt!
Darum braucht es so etwas wie «theologische Bescheidenheit» und Dialog.
Meiner Meinung nach kann sich Wahrheit nur zeigen. Sie ist einsichtig, oder sie ist nicht. Wer Wahrheit mit Autorität begründen muss, gesteht indirekt ein, dass sie nicht aus sich selber überzeugt!
Von den Kommunikationswissenschaften lernen wir, dass die Bedeutung einer Botschaft immer vom Empfänger bestimmt wird. Dass das Gemeinte und das Verstandene einfach so übereinstimmen, ist daher eher unwahrscheinlich. Darin liegt auch der Grund, dass Kommunikation öfter misslingt als gelingt und dass Missverständnisse eigentlich der Normalfall sind.
Einer auch theologisch bescheidenen Kirche stünde es daher gut an zur Wahrheits-Suche einzuladen und die eigenen Deuteangebote als Angebote in einem Dialog zu verstehen. In einem Dialog, der sich aus der Vielfalt der Erfahrungen nährt und sich als Dienst am Prozess der Wahrheitssuche versteht. In diesem Prozess haben wir als Katholische Kirche in aller Bescheidenheit auf jeden Fall auch etwas beizutragen!
Pfarreiblatt Zug Kolumne 13-04