Eine meditative Kolumne zum Weissen Sonntag
hoffnungsvoll säen
und auf die kraft der erde vertrauen
aufgehen sehen
und mit dem teilerfolg umgehen
geduldig wachsen lassen und pflegen
sonne und regen das ihre tun lassen
aushalten dass was unkraut ist
erst am ende klar wird
freudig und dankbar ernten
was ohne eigenes zutun gewachsen ist
beim dreschen und mahlen sich anstrengen
um das beste aus dem korn heraus zu holen
den teig gründlich mischen
das richtige verhältnis finden
ausdauernd kneten
eigene kraft hinein geben
ruhen lassen
gehen und geschehen lassen
ein feuer entzünden
den ofen einheizen
selber ruhen
nichts tun aushalten
einen laib formen
gestalten und gestaltet werden
beim backen durch die hitze
verwandelt werden
sich aufmerksam am geruch freuen
und den geschmack erahnen
beim hinein beissen
das verheissungsvolle knuspern hören
und genussvoll das frische brot schmecken
ganzheitlich genährt werden
um selber nähren zu können
beim gemeinsamen essen
beheimatung und gemeinschaft erfahren
IM BROT IST DAS GANZE LEBEN DRIN
kein wunder sagen wir
IN DIESEM BROT IST GOTT SELBER DRIN
Pfarreiblatt Zug Kolumne 11-19