Archiv für den Monat Juli 2011

Positive Theologie

Anfang Juli nahm ich teil an einem Symposium für Positive Psychologie in Zürich. Die Positive Psychologie ist nachhaltig geprägt vom amerikanischen Psychologen Martin P. Seligman. Ihr Anliegen ist die Ergänzung einer traditionell eher negativ auf Krankheit und Defizit hin orientierten Psychologie. So versucht sie dieser ein korrigierendes Element entgegen zu halten. Es interessiert sie nicht einfach nur, was Menschen psychisch krank macht und was gegen diese Krankheiten hilft. Sie will vielmehr herausfinden, was Menschen psychisch gesund erhält und was ihr Leben erblühenlässt.

Aus seinen Forschungen hat Seligman für seinen Neuansatz der Positiven Psychologie das Merkwort PERMA entwickelt. Es steht für

Positive Emotions                 – positive Gefühle

Engagement                        – befriedigender Einsatz, Flow

Good Relations                    – gute Beziehungen

Meaning                             – Sinn

Accomplishment                  – Zielerreichung, Wirksamkeit

Diese fünf Elemente machen es aus, ob Menschen ihr Leben als gelingend empfinden. Wo erleben Sie PERMA?

Als Theologe komme ich nicht darum herum, auch zu fragen, wie ich in meiner Arbeit PERMA ermöglichen kann. Dazu will ich die biblischen Texte und unsere Traditionen daraufhin lesen, wie sie einer solchen «Positiven Theologie», die eine im besten Sinn befreiende Theologie ist, zuträglich sein können.

Die Botschaft Jesu stellt Gottes Reich ins Zentrum: gelingendes Leben für alle Menschen. Gott will, schöpferisch, tragend und Leben spendend in die Welt mitten unter uns Menschen kommen.

Für uns als Kirche heisst das, dass wir uns darum bemühen sollten, Ermutigung, Ermächtigung, Beteiligung, Freude, Gemeinschaft, gemeinsame Verantwortung zu ermöglichen und zu fördern. Sind Sie dabei?

Pfarreiblatt Zug Kolumne 11-30/31