Archiv für den Monat Juni 2010

Vorbilder – 10-26

Ich komme grade zurück aus Assisi. Mit einer Gruppe von Jugendlichen auf dem Firmweg war ich dort unterwegs auf den Spuren von Franz und Klara von Assisi. Diese zwei sind für viele Menschen auf der Welt wichtige Vorbilder und Identifikationsfiguren.Um was geht es eigentlich bei einem Vorbild?

Ein Vorbild kann mir Orientierung geben auf meinem Weg.

Geht es nun aber darum, das Vorbild möglichst genau zu imitieren, zu kopieren in seinem konkreten Verhalten?

Gerade Franz und Klara haben intensiv gesucht nach ihrem eigenen Weg, die Nachfolge Jesu zu leben. In dieser Suche sind sie mir Vorbilder.

Meine Vorbilder leben mir vor, wie sie ihren eigenen Weg gegangen sind. Und sie machen mir Mut ebenfalls meinen Weg zu gehen. Darin sind sie meine Vorbilder und darin will ich mich an ihnen orientieren.

Die eigene Interpretation des christlichen Weges, meine Interpretation ist gefragt.

Auch wenn es von vielen immer wieder so verkauft wird: Es gibt nicht das «Instantpack Religion», das mit heissem Wasser angerührt werden kann. Das hat mit Religion genauso wenig zu tun, wie eine Tiefkühlpizza etwas mit italienischer Küche zu tun hat.

Religion ist ein Weg, der begangen werden will und begangen werden muss. Religion kann nicht an ein Vorbild oder an eine Institution delegiert werden, die einem dann das abgepackte Seelenheil verkaufen.

Vorbilder können uns Wegweiser sein. Die Schritte auf unserem Weg können sie uns nicht abnehmen. Wagen wir also – von Vorbildern ermutigt – Schritte auf unserem eigenen Weg!

Pfarreiblatt Zug Kolumne 10-26