Archiv für den Monat November 2014

Advent – Das Jetzt als Zugang zur Ewigkeit

Wir stehen am Anfang des Advents, einer geprägten Zeit. Verschiedene geprägte Zeiten wollen unserem Leben einen Rhythmus geben und es in grössere Sinnzusammenhänge stellen. Im Advent und in seinen Zeichen können wir die Sehnsucht nach Licht und die Hoffnung auf kommendes Licht in der Dunkelheit sinnenhaft erfahren. Sie bereiten uns vor und stimmen uns ein auf das Fest der Menschwerdung und des Lichts – Weihnachten.

Aber wenn ich das hier und jetzt im Pfarreiblatt zum ersten Advent Mitte November schreibe und das dann Ende November publiziert wird, dann komme ich mir vor wie die sprichwörtliche «Alte Fasnacht». Denn seit zwei Monaten glitzern und glänzen die Weihnachtsabtei­lungen der grossen und kleinen Geschäftemacher schon. Advent und Weihnachten sind ökonomisch schon gelaufen, bevor sie richtig anfangen.

Geprägte Zeiten mit ihren Rhythmen und Symbolen laden uns ein, im Moment zu sein. Der biblische Gottesname JHWH, der auch als ICH-BIN-DA gedeutet wird, weist uns auf die Kraft hin, die in wirklicher Präsenz, in wirklichem im Moment Sein liegt. In der Gegenwart liegt der Zugang zur Ewigkeit. Denn wenn wir mit dem Philosophen Ludwig Wittgenstein « unter Ewigkeit nicht unendliche Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der ewig, der in der Gegenwart lebt.»

Im Advent kann das erfahrbar werden. Die Kerze(n) am Adventskranz bewusst zu entzünden, einige Momente still zu betrachten und so ganz in die Gegenwart kommen, kann eine Tür zur Ewigkeit öffnen.

Einen solchen schönen Advent wünsche ich Ihnen! JETZT!

Pfarreiblatt Zug Kolumne 49/14