Archiv für den Monat März 2012

Christsein heisst Menschsein

Manchmal begegnen mir Zitate, die sich anfühlen wie ein Ankommen zu Hause. Mehr als einmal habe ich das bei Texten von Dietrich Bonhoeffer erfahren.«Christsein heisst nicht, in einer bestimmten Weise religiös sein, auf Grund einer inneren Methodik etwas aus sich machen, sondern es heisst: Menschsein.»

Bonhoeffer stellt das Menschsein ins Zentrum. So legt er die Betonung auf das gemeinsam Verbindende und nicht das unterscheidend Abgrenzende des Christlichen gegenüber den (anderen) Menschen, Religionen und der Welt.

Damit nimmt er einen wesentlichen Kern des christlichen Bekenntnisses kompromisslos ernst: Gott wird Mensch in seiner Welt. In der Welt ist auch der Ort des Wirkens von Christinnen und Christen.

«Das Christliche ist ja nicht Selbstzweck, sondern es besteht darin, dass der Mensch als Mensch vor Gott leben darf und soll.»

Somit hat auch Kirche keinen Selbstzweck: Sie steht im Dienst dieses biblisch-christlichen Erbes, mit einander und für einander Mensch zu sein in der Welt und sich für das Menschsein-Können aller in der Welt einzusetzen!

In schöpferischer Mitverantwortung können und sollen wir unsere Gestaltungskraft «freudig und heiter » in der Welt im Dienst am Leben und an der Lebendigkeit zum Tragen bringen!

Das heisst für mich Menschsein.

Das heisst für mich Christsein.

Nicht mehr und nicht weniger.

Pfarreiblatt Zug Kolumne 12-12