Archiv für den Monat Juli 2008

Wie dich selbst…

«Liebe deine/n Nächste/n wie dich selbst.»Irgendwann einmal habe ich bei mir selber festgestellt, dass ich dieses «wie dich selbst» nicht einfach voraussetzen kann.

Ich neige nämlich dazu, gewisse meiner Eigenschaften und damit mich selbst abzuwerten.

Meine Gnadenlosigkeit mit anderen basiert auf Gnadenlosigkeit mit mir selbst. Ich kann mein Gegenüber nur so ok behandeln und sehen, wie ich mich selber ok sehe und behandle.

Meine Wirkung gegen aussen hängt ab von meiner Klarheit nach innen. Ich komme um eine Auseinandersetzung mit mir selber, mit meinen Schwächen und Begrenztheiten nicht herum.

Erst, wenn mir meine eigenen Grenzen und Begrenztheiten nicht mehr zur Bedrohung werden, kann ich auch mit den Grenzen meines Gegenübers besser umgehen.

Denn ich kann mit den herausfordernden Eigenschaften meines Gegenübers nur so gut umgehen, wie ich mit meinen umgehen kann.

Darum heisst es wohl im Evangelium auch: Das «Reich Gottes beginnt in euch drin». Die Veränderung auf eine «neue Welt» hin kann nur bei mir und in mir beginnen.

Und dort, in mir, im Innersten kann ich dem auf die Spur kommen, das mich letztlich mit allen anderen Geschöpfen verbindet. Wir nennen es GOTT.

Tief in mir kann ich entdecken, dass ich zwar eine Aufgabe habe mit mir selber. Ich kann aber auch entdecken, dass ich mich letztlich nicht mir selber verdanke, mir auch nicht selber genüge, sondern eingebunden bin in ein grösseres Ganzes.

Aus dieser alles verbindenden Mitte heraus kann ich neu und anders auf Menschen zu gehen.

Darum, wenn Sie jetzt etwas Ferien haben (und erst recht, wenn nicht):
Nehmen Sie sich etwas Zeit für sich!

Pfarreiblatt Zug Kolumne 08-30/31