Wirtschaft ist in ihrem Ursinn eine gemeinwohloriente Aufgabe. Es geht ihr definitionsgemäss um die Befriedigung menschlicher Bedürnisse. Dafür, dass alle ihre Grundbedürfnisse decken können, setze ich mich mit Herzblut ein! In dem Sinn bin ich Wirtschaftsfreundlich.
Einer Wirtschaft, die sich ausschliesslich am monetären Profit, auch auf Kosten anderer Menschen und der Umwelt, orientiert und darauf beschränkt, macht m. E. keinen Sinn. Ihr müssen aus humanistisch-liberaler Überzeugung politisch (d. h. orientiert am Gemeinwohl, im Sinn des gelingenden Zusammenlebens im grossen Ganzen) Grenzen gesetzt werden, weil sie sonst nämlich ihren Zweck und ihre eigene Grundlage in Frage stellt!
Um die Freiheit der Einzelnen zu sichern braucht den Schutz des Eigentums und die Sicherung der Grundbedürfnisse! Für beides braucht es Regeln. Die individuellen (Freiheits-)Rechte aller müssen geschützt werden und dürfen nicht den institutionellen Freiheitsrechten von Firmen und dem Profit einer Minderheit geopfert werden.
Gemeinwohloekonomie will von einer Art des Wirtschaftens wegzukommen, in der es nur um ein kannibalistisches Gegeneinander geht, weil das Mittel Geld zum einzigen Zweck verkommen ist. Sie schlägt einen Weg zu einer zunehmend demokratisch, fair und nachhaltig geprägten, immer noch und im besten Sinn liberalen und marktorientierten Wirtschaft vor.
Die ganzen Wirtschaftsakteure gäbe es gar nicht ohne die nicht-profitorientierte (und meist unbezahlte) „Care“-Arbeit. Der grösste Teil davon wird (mehrheitlich von Frauen) am Lebensanfang, in Familienstrukturen und am Lebensende geleistet: Ernähren, Putzen, Pflegen, Windeln wechseln… Diese „Care“-Arbeit ist m. E. im Kern Wirtschaft, weil sie nämlich gemäss der Definition von Ökonomie (=Haushalt) grundlegendste menschliche Bedürnisse befriedigt. Für eine so verstandene Wirtschaft setzt ich mich natürlich ein!
Der Verein „Wirtschaft ist Care“ setzt sich ein für die Reorganisation der Ökonomie um ihr Kerngeschäft, die Befriedigung tatsächlicher menschlicher Bedürfnisse weltweit. Ein spannender Grundlagentext dazu ist gratis herunterzuladen bei der Heinrich Böll Stiftung.